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Walt Disney Methode

Walt Disney Methode

Definition 

Manchmal kann es vorkommen, dass bei bestimmten Projekten die Inspiration innerhalb einer Gruppe oder einem Team fehlt. Hierbei gibt es zahlreiche Techniken, welche die Kreativität fördern und verbessern. Eine der bekanntesten Techniken ist die Walt-Disney-Methode, die auf Schöpfer von Disney selbst zurückgeht. Die Technik baut hierbei auf drei verschiedenen Rollen auf, wodurch neue Ideen und Blickwinkel geschaffen werden können. 

Disney

Worum geht es? 

In der Walt-Disney-Methode schlüpft man in drei verschiedene Rollen und betrachtet aktiv eine Situation aus einer anderen Perspektive. Vergleichbar ist diese Technik mit den sechs Denkhüten von de Bono, bei der jeder Hut eine andere Farbe und Bedeutung hat. 

Rollen – Der Träumer, der Realist und der Kritiker 

Ein häufiges Problem bei Projekten ist es, dass alle aus dem Projektteam oftmals gleich denken. Dadurch, dass man sich kennt und ähnliche Ansichten hat, ist man sich oft schnell einig, wodurch eine kreative Gruppendynamik nicht zustande kommen kann. Bestehen Teams jedoch aus unterschiedlichen Personen, welche auch unterschiedlich denken und andere Schwächen und Stärken haben, kann eine bessere Innovation angestrebt werden. 

Der Träumer

Der Träumer ist ein Visionär und Ideenlieferant. Er denkt hauptsächlich in Bildern und lässt logische Regeln und Traditionen außen vor. Er setzt sich beim Denken keine Grenzen und orientiert sich an dem möglichen Potenzial. 

Der Realist

Der Realist ist der Macher und Pragmatiker der Gruppe. Er versucht, sich nur auf das Machbare zu fokussieren, jedoch stets positiv dabei zu bleiben. „Wie kann man die Ideen umsetzen?“, „Was würde es kosten?“, „Welche Schritte wären dafür notwendig?“. Seine Aufgabe ist es, die Wege und Schritte zu finden, um so viele Ideen wie möglich zu realisieren. Der Realist muss dabei immer vor dem Kritiker zu Wort kommen, sodass die Ideen des Träumers voller Kraft entwickeln können. 

Der Kritiker

Der Kritiker stellt die Ideen und Schritte in Frage und bestimmt deren Qualität. Er stellt konstruktive Fragen zu den Ideen, prüft und analysiert diese. Er hat die Aufgabe, Schwachstellen in den Ideen zu entdecken, aber Ideen nicht zu verwerfen. Somit versucht er, Stärken und Schwächen zu finden, und bittet um Optimierung. 

So geht´s 

Will man die Methode anwenden, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Zu Beginn ist es wichtig festzulegen, wer alles an einem Projekt teilnimmt und ob es einen Gesprächsführer braucht. Da die Methode aus drei Phasen besteht, muss am Anfang ein zeitlicher Rahmen festgelegt werden. In der Regel sind hier 20 Minuten pro Phase ausreichend. Zusätzlich kann man entsprechend der Rollen Moodboards aufstellen und die „Ecken“ dekorieren. 

Zuerst muss festgelegt werden, für welches Problem eine Lösung gesucht wird. Danach versetzt man sich in die erste Rolle und beginnt den Zyklus. 

Phase 1 – Der Träumer 

In der ersten Phase sollen alle Teilnehmer kreativ werden und frei heraus Ideen und Möglichkeiten entwickeln. Dabei kann jeder erstmal still und für sich arbeiten und danach die Ergebnisse den anderen Teilnehmern vorstellen und darüber philosophieren. Hierbei können sich die Teilnehmer verschiedene Fragen stellen: 

  • Was wäre denn schön zu haben? 
  • Wie sieht die Wunsch-Vorstellung aus? 
  • Was wäre unser Traum zu diesem Projekt? 
  • Gibt es etwas, was komplett verrückt wäre? 

Die Teilnehmer nehmen diese Fragen auf und versuchen, diese zu sammeln. 

Phase 2 – Der Realist 

In der zweiten Phase wechseln die Teilnehmer die Plätze und gehen in die Realisten-Ecke über. Hier sollen sie für die Ideen der ersten Phase realistische Lösungen finden und konkrete Umsetzungen zu entwerfen. 

  • Was brauchen wir für die Umsetzung (Material, Menschen, Wissen, Techniken etc.)? 
  • Welche Informationen müssen noch besorgt werden? 
  • Wie kann realisiert werden, was der Träumer sich ausgedacht hat? 
  • Was muss getan oder gesagt werden? 
  • Was fühlt man bei dieser Idee? 
  • Welche Grundlagen sind schon vorhanden? 
Phase 3 – Der Kritiker 

In der letzten Phase nehmen die Teilnehmer die Position der Kritiker ein und analysieren die vorher erarbeiteten Ideen und Umsetzungen. 

  • Gibt es etwas, was übersehen wurde? 
  • Welche Schwachstellen gibt es?
  • Was für Risiken gibt es? 
  • Kann das realisiert werden? 
  • Was kann gar nicht funktionieren? 

Wurden die Kritikpunkte und Schwachstellen erarbeitet, so kann man im zweiten Durchlauf darauf eingehen und diese besser bearbeiten. Dadurch werden nach und nach die Ideen immer feiner und genauer und können so in realistische Umsetzungen umgewandelt werden.