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Qualität

Qualität

Qualität ist die optimale Erfüllung von Kundenbedürfnissen, die Vermeidung von Fehlern und Risiken, die effiziente Leistungserstellung und das Bestreben, ständig besser zu werden. Qualität wird nicht selbstverständlich erzeugt.

 

“Qualität ist das Maß, in dem ein Objekt den Anforderungen entspricht.“

Qualität

Zu einem guten und langfristig erfolgreichen Projektmanagement gehört eine strenge Kontrolle der Qualität. Dabei kann es sich um die Qualität einer produzierten Ware, einer angebotenen Dienstleistung oder Ähnlichem handeln. Unter Qualität ist in diesem Fall die Menge an vergleichbaren und veränderbaren Merkmalen eines Produkts zu verstehen. Diese werden mit Standardwerten verglichen und ergeben als Summe die individuell bestimmte Qualität.

Um die Qualität eines Produktes zu erfassen und zu sichern, müssen mehrere Stadien durchlaufen werden: die Qualitätsplanung, die Qualitätslenkung, die Qualitätsprüfung und die Qualitätsverbesserung:

  • Die Qualitätsplanung
    Das Projektteam definiert bei der Qualitätsplanung die Qualitätsanforderungen an die Projektabwicklung und an das zu erstellende Produkt, aber auch wie diese erfüllt werden können. Den Qualitätsmaßstab an das Produkt definiert der Auftraggeber. Mit den Qualitätsanforderungen an die Projektabwicklung stellen Sie sicher, dass die gewünschte Produktqualität möglichst ökonomisch und fehlerfrei erreicht wird. Die Qualitätsanforderungen müssen bestimmt, klassifiziert und gewichtet werden. Nur mit quantifizierten Qualitätsmerkmalen können Sie auch überprüfen, ob der Plan erfüllt wird.
  • Die Qualitätslenkung
    Die Qualitätslenkung umfasst alle Aktivitäten im Projekt, die das Ziel haben, die aus der Qualitätsplanung vorgegebenen Anforderungen zu erfüllen. Sie fokussiert sich auf die Verbesserung und Stabilisierung des Projektabwicklungsprozesses mit dem Ziel: Ursachen, die zu Fehlern führen könnten zu vermeiden oder zu vermindern. Maßnahmen aus der Qualitätsprüfung werden umgesetzt und die eingesetzten Arbeitstechniken, Methoden und Checklisten für das weitere Arbeiten optimiert.
    Qualitätspolitik, Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung sollten in jedem Projektmanagement an erster Stelle stehen, denn es geht um den wirtschaftlich sehr wichtigen Ruf des Produktes und das Vertrauen der Kunden. Denn gerade dieses Vertrauen ist mühsam zu gewinnen und kann schnell wieder verloren gehen. Auf welchem Niveau und inwiefern die Qualität dabei eingehalten bleibt liegt in der Verantwortung des Projektmanagements.
  • Die Qualitätsprüfung
    Bei der Qualitätsprüfung werden Kontrollen durchgeführt, die zeigen, ob ein Lieferobjekt die vorgegebenen Qualitätsanforderungen erfüllt. Prüfen ist aufwändig. Daher sollten die Prüfungen nur sinnvoll und effizient durchgeführt werden. Normalerweise werden jedoch die anfallenden Prüfkosten innerhalb der Projektabwicklung amortisiert, da frühzeitiges Erkennen und Korrigieren von Fehlern kostengünstig ist.
  • Die Qualitätsverbesserung
    Ziel der Qualitätsverbesserung ist es, die eigene Qualitätsfähigkeit zu erhöhen, um den Projekterfolg zu steigern. Das heißt: weniger Fehler zu machen, günstiger und schneller bessere Produkte zu entwickeln und flexibler auf Kunden- und Marktanforderungen zu reagieren.
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Qualitätsfokus im Projekt

  • Qualität in der Projektabwicklung (Prozessqualität)
    Durch Änderungsmanagement, Issue-Management, Dokumentenmanagement, Technical Performance Management, Reviews, Audits, definierte Meilenstein-/ Phasenfreigaben; aber auch Planungs- Überwachungs- und Steuerungsprozesse, wird die Qualität in der Projektabwicklung hoch gehalten. Diese Prozesse nicht nur auf dem Papier zu haben, sondern diszipliniert angewendet, vergrößert die Erfolgs Wahrscheinlichkeit Ihres Projektes außerordentlich. Nur mit dem disziplinierten Anwenden hapert es leider sehr oft, auch weil es für uns Menschen während der stressigen Projektarbeit nicht immer einfach ist solche Prozesse einzuhalten. Nicht selten werden aber genau diese Prozesse als unnötiger „Overhead“ abgetan, der nichts Wesentliches zum Produkt beiträgt.

Mögliche weitere Kriterien, die im Rahmen der Qualitätssicherung in der Projektabwicklung berücksichtigt werden müssen:

    • Einhalten der PM-Richtlinien,
    • Definition von erfolgskritischen Prüfungen,
    • Einhalten der Dokumentenaktualität,
    • Sicherstellen der Arbeitsplatzsicherheit,
    • Sicherstellen der Fachkompetenz,
    • Erreichbarkeit der gesetzten Termine,
    • Sicherstellen der Versi­on­ierung,
    • Einhalten der definierten Qualitätsvorgaben,
    • Einhalten von Prüfterminen,
    • Lückenloses Erfassen der PM-Kennzahlen,
    • Sicherstellen der Zuverlässigkeit,
    • Sicherstellen der Kommunikation.

 

  • Qualität des erstellten Produktes (Produktqualität)
    Die Produktqualität wird natürlich zu einem großen Teil durch die Projektabwicklungsqualität beeinflusst. Sie können die Produktqualität schon zu Beginn des Projektes maßgeblich beeinflussen mit klar definierten und abgesprochenen Zielen und Anforderungen. Wesentlich sind dann im weiteren Projektablauf Reviews, Tests und Abnahmen, welche die geforderte Produktqualität der Lieferobjekte bestätigen sollen. Wichtig ist dabei, dass nur mit quantifizierbaren Qualitätsmerkmalen die Planerfüllung überprüft werden kann. Angelehnt an die ISO/IEC 9126 (DIN66272) sind z.B. für Softwareprodukte folgende Qualitätsmerkmale maßgebend:
  • Funktionalität: Dieses Qualitätsmerkmal gibt wieder, ob alle geforderten Funktionen implementiert und ausführbar sind.
  • Zuverlässigkeit: Die Zuverlässigkeit bewertet die Verfügbarkeit und die Korrektheit der Software. Sie wird anhand von vordefinierten Testmustern bestimmt.
  • Benutzbarkeit: Die Benutzbarkeit steht für die Benutzerfreundlichkeit. Wie lässt sich das Programm bedienen? Wie leicht lässt sich die Software erlernen? Wie wird auf Fehleingaben reagiert?
  • Effizienz: Die Effizienz drückt das zeitliche Verhalten bei Anfragen und Bearbeitungen, sowie den Ressourcenverbrauch in Hinblick auf Speicherkapazität und Systemanforderungen aus.
  • Änderbarkeit: Aufwand zur Ausführung von Verbesserungen, zur Fehlerbeseitigung oder Anpassung an Umgebungsänderungen.
  • Übertragbarkeit: Dieses Merkmal drückt aus, ob die Software auch auf anderen Systemen (Hard- und Software) einsetzbar ist.

Wann wird Qualitätsmanagement im Projekt betrieben?

Ohne das Wort „Qualität“ auch nur in den Mund zu nehmen, finden in frühen Projektphasen typische Aktivitäten statt:

  • Kundenanforderungen werden festgelegt
  • Möglichkeiten zur Umsetzung werden definiert
  • Abnahmekriterien am Ende des Projektes werden vereinbart

Das sind bereits erste Schritte im Qualitätsmanagement! Auch wenn diese vielleicht nicht immer als Qualitätsmanagement benannt werden und nicht aus einem isolierten Qualitätsmanagementprozess stammen müssen. Es entsteht Transparenz bei allen Beteiligten und es können von vornherein Maßnahmen zur Erreichung der Ziele eingeplant. Sicher, das verursachte Aufwand – aber auch das kann in der Planung berücksichtigt werden.

Qualität ist also keine eigenständige und von allem losgelöste Disziplin, sondern ein natürlicher Teilprozess des Projektmanagements.

Der Qualitätssicherungsplan

Kommen wir also zu dem Dokument, in dem alles Wichtige zusammengefasst wird. Grundsätzlich sollte ein Qualitätssicherungsplan folgende Informationen beinhalten:

  • Was wird gesichert? Hier werden die qualitätsrelevanten Merkmale (z.B. maximale Ausfallquote) identifiziert und eine Zielgröße festgesetzt (z.B. 0,5% der Laufleistung). Diese Daten können später als Abnahmekriterien zum Projektabschluss dienen.
  • Wann wird gesichert? Lege hier fest, wie oft oder in welchem Rhythmus Messungen stattfinden, z.B. regelmäßige Reviews oder Messung von Kriterien zu Meilensteinterminen.
  • Wie wird gesichert? Methoden und Techniken zur Messung kommen in diesen Abschnitt (z.B. Laborproben oder Audits).
  • Von wem wird gesichert? Wer ist wofür verantwortlich? Allen sollte klar sein, wo ihre Aufgaben liegen.

Nicht jedes Projekt braucht einen Qualitätssicherungsplan. Oftmals werden viele Qualitätsmanagement-Aktivitäten in kleineren Projekten bereits automatisch umgesetzt, ohne dass dafür ein separater Plan erstellt werden muss.

Jedoch: Je komplexer das Projekt, je umfangreicher die Anforderungen und je detaillierter die messbaren Zielgrößen sind, desto wichtiger ist ein solches Planungsdokument.