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Fuckups

Fuckups

„Scheitern ist die Möglichkeit, es noch einmal besser zu machen.“ – Henry Ford

 

Eine etwas andere Form von Lessons Learned sind Fuckups. Fehler zu machen und darüber zu reden ist dabei eine effektive Methode, um lehrreiche Schlüsse zu ziehen.
Aber was sind eigentlich Fuckups?

Fuckup (1)

Was sind Fuckups? 

2012 erfanden fünf Personen aus der Startup-Szene in Mexico die „Fuckup Night“. Als Gegensatz zu allen Erfolgsgeschichten von Unternehmen und Einzelpersonen entwickelten sie ein Konzept bzw. ein Event, an dem Teilnehmer nicht über ihre Erfolge berichten, sondern über das Scheitern bei ihren ehemaligen Projekten und Ideen.

Dabei wurde deutlich, dass nicht nur sie Fehler machten, sondern auch andere und dabei sogar teilweise genau dieselben Fehler. Durch diese Erkenntnis wurde klar, dass durch das Erzählen ihrer persönlichen Fehler andere davor bewahrt werden können, dieselben Fehler zu begehen.

Welche Probleme gibt es? 

Über das Thema Scheitern zu reden, ist gerade in Deutschland ein verbreitetes Tabu-Thema. Es wird als unangenehm angesehen. Hinzu kommt, dass die Angst vor dem Versagen vielen Ideen und Projekten im Weg steht und diese somit nicht zu Stande kommen.

Das Denken in Schwarz und Weiß stellt somit ein Problem dar. Entweder ist ein Projekt erfolgreich oder es ist gescheitert. Die jeweiligen Ebenen dazwischen werden ausgeblendet. Jedoch führt das verbreitete Leistungsdenken zu Druck innerhalb eines Unternehmens und dessen Mitarbeitern. Durch diesen Druck können negative Gedanken auftauchen, welche das Projekt stören könnten. Beispielsweise Gedanken wie: “Die Angst, Fehler zu machen, ist groß - denn für Fehler gibt es augenscheinlich keinen Platz”. Gedanken wie diese können einer produktiven und zielgerichteten Arbeitsweise und dem weiteren Verlauf im Wege stehen.

 

Mehr wagen! 

Gerade in den USA wird eine andere Mentalität gelebt: The American Way of Life. Die konstruktive Fehlerkultur führt in den USA dazu, dass Unternehmen, Mitarbeiter und Privatpersonen mehr wagen und somit auch öfters Erfolg haben. Durch die Risikobereitschaft und das Engagement der Mitarbeiter wird ein bestimmtes Mindset gesetzt, was dazu führt, dass diese immer selbstständiger werden.

Ziele von Fuckups 

Über Fuckups zu reden kann in der Zukunft große mögliche Schwierigkeiten ersparen, indem über das Scheitern gesprochen wird und gemeinsam nach den Ursachen gesucht wird, um somit zusammen aus den Fehlern zu lernen. Wichtig ist zu bedenken, dass Scheitern schlichtweg zum Lauf der Karriere gehört. Somit ist das Ziel, eine gesunde Fehlerkultur zu etablieren, in der sich niemand schämen muss.

Merkmale einer gesunden Fehlerkultur

  • Akzeptieren, dass Fehler passieren können
  • Aus den Fehlern von einem selbst und anderer lernen
  • Eigene Fehler nicht zu ernst nehmen
  • Scheitern gehört zum Erfolg dazu
  • Phönix aus der Asche: Gestärkt aus Fehlern hervorgehen
  • Scheitern ist eine Chance zum Neustart

Fuckups bieten somit Potential, die Zukunft besser zu steuern. Natürlich verfolgt niemand das Ziel, aktiv zu scheitern, doch Fehlern gehören dazu und passieren. Wichtig ist zu beachten, diese Fehler schnell zu erkennen, offen zu kommunizieren und schnell zu beheben, um größere künftige Schäden zu vermeiden.

Handlungsempfehlungen 

Fuckups ergeben somit den Vorteil, dass man auf interessante Weise Fehler erarbeitet. Diese lassen sich in verschiedenen Möglichkeiten nutzen. Eine Variante wäre es, an einer Fuckup-Night von externen Veranstaltern teilzunehmen. Außerdem kann man eigene Fuckup-Nights im Unternehmen oder in der Abteilung organisieren und so auch über interne Themen diskutieren. Zusätzlich hilft es, wenn man einen weiteren Lessons Log führt oder bereits bestehende aktualisiert.