Design Thinking
Design Thinking
Definition
Durch Design Thinking können komplexe Problemstellungen systematisch bearbeitet werden. Im Gegensatz von klassischen Design-Disziplinen, bei denen Formgebung und Gestaltung im Vordergrund stehen, bildet das Zentrum von Design Thinking Nutzerwünsche und -bedürfnisse sowie nutzerorientiertes Erfinden. Somit versuchen Nutzer der Methode durch die Brille eines Nutzers zu schauen und nehmen dabei die Rolle des Anwenders ein. Entwickelt wurde das Konzept von David Kelley, Larry Leifer und Terry Winograd 1970 an der Standford Universität. Der Sinn war es neue innovative Wege für die Produktentwicklung zu finden, welche Industriedesign als Schwerpunkt haben. Durch Design Thinking können auf kreative Weise Probleme gelöst und neue Ideen entwickelt werden.
Um was geht es?
Um Design Thinking anzuwenden, muss ständig Rücksprache zwischen dem Entwickler und der Zielgruppe gehalten werden. Dabei stellt man dem Endnutzer Fragen und analysiert Verhaltensweisen. Durch das Anwenden von Prototypen werden Lösungen früh sichtbar, somit auch kommunizierbar und als MVP zum testen und abgeben eines Feedbacks nutzbar.
Erfolgsfaktoren
Durch drei wesentliche Elemente wird der Erfolg maßgeblich durch eine gemeinschaftliche Arbeits- und Denkkultur bestimmt:
- multidisziplinäre Teams
- Design Thinking-Prozess
- variable Räume
Multidisziplinäre Teams
Um auf komplexe Fragestellungen und Probleme antworten zu können hilft es ein heterogenes Team aus fünf bis sechs Personen zu haben, die alle unterschiedliche fachliche Hintergründe und Funktionen haben. Durch die unterschiedliche Neugier, Offenheit und Expertise können Ideen außerhalb der einzelnen Fachgebiete entwickelt und somit eine kreative Arbeitskultur angestrebt werden.
Design Thinking Prozess
Während des ganzen Prozesses, wechseln die Phasen von divergentem und konvergentem Denken. Bei dem divergenten Denken wird eine Anzahl an verschiedenen und möglichen Ideen gesammelt. Hier wird der Fokus auf Quantität der Analyse und Ideen gelegt. Beim konvergenten Denken will man die besten Ideen verfeinern und eingrenzen. Hier liegt der Fokus auf Verdichtung und Zusammenführung. Dieses Denkmodell besteht dabei aus 4 Schritten
- Entdecken: Entdecken und sammeln Sie Ideen = Divergentes Denken.
- Definieren: Entwickeln Sie einen klaren kreativen Aufrag (Was ist am wichtigsten?, Was ist machbar?, …). = Konvergentes Denken.
- Entwickeln: Lösungen und Konzepte erstellen, testen, Ideen verfeinern und Irrtümer ausschließen. = Divergentes Denken
- Lieferung = Projekt wird abgeschlossen und gestartet. = Konvergentes Denken.
Zwischen jeder Phase des Prozesses, wechselt das Prinzip des divergentem und konvergentem Denken.
Der Design-Thinking-Prozess orientiert sich an den Arbeitsprozessen von Designer und verteilt sich dabei in iterativen Schleifen durch sechs Phasen.
- In der ersten Phase (Verstehen und Beobachten) versucht das Team das Problem zu erkennen und nach außen zu beobachten
- In der zweiten Phase (Empathie) versucht das Team Empathie für den Nutzer zu entwickeln.
- In der dritten Phase (Sichtweise definieren) werden die gewonnenen Ergebnisse und Erkenntnisse zusammengefasst und konkretisiert.
- In der vierten Phase (Ideen generieren) entwickelt das Team verschiedene Lösungsmöglichkeiten, sodass sie sich dann fokussieren können.
- In der fünften Phase (Prototypen entwickeln) werden die ersten MVPs erstellt und dient der Entwicklung konkreter Lösungen.
- In der sechsten Phase (Testen) wird der Prototyp an die Zielgruppe gegeben, welche es testen und gezielt Feedback kann.
Während des ganzen Prozesses wird der Anwenderfokus beibehalten und mittels Visualisierung und Storytelling in Form von Skizzen, Storyboards und Geschichten begleitet. Zusätzlich besteht der Prozess aus Iterativen Schleifen. Der Lernprozess und die schrittweise Verfeinerung an die „ideale“ Lösung stellt einen wesentlichen Grundsatz dar.
Variabler Raum
Durch einen „variablen“ Raum können Teams einen Kreativprozess entwickeln und Ideen freier entfalten. Dafür brauchen sie passende Gegebenheiten wie flexibel bewegbare Möbel, ausreichend Platz für Whiteboards und Präsentationsflächen, Material für die Gestaltung von prototypähnlichen Ideen wie Lego, Stoffe und Bilder.
Tipps für den Erfolg
- Von Beginn an: Der Design Thinking Prozess sollte schon zu Beginn der Innovation benutzt werden. Dadurch können mehr Ideen in kürzerer Zeit zu erforschen.
- Mensch im Fokus: Die Bedürfnisse und Präferenzen des Menschen sollten immer im Einklang mit der wirtschaftlichen und technischen Überlegung sein und orientiert sich am Prinzip des Human-centered Design.
- Externe Hilfe: Durch nutzen von Sozialen Medien, kann das volle Kollaborationspotenzial mit Kunden und Konsumenten sollte ausgenutzt werden.
- Kleine und große Projekte: Versuchen sie eine Vielzahl an Innovationen zwischen kurzfristigen, inkrementellen Ideen und langfristigen, revolutionären Ideen zu verwalten.
Externe Schulung
Falls dieser Artikel nicht ausreichend ist, können wir den GoodHabitz Kurs zu diesem Thema empfehlen.