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Sparring

Sparring

Sparring als Form des Trainings kennt man aus dem Boxen. Wie beim Boxen, trainiert man hier mit einem Sparringspartner die eigenen Fähigkeiten. Der Sparringspartner simuliert die Situationen, Prozesse und Entscheidungen, denen der Manager gegenübersteht. Die Herausforderungen werden besprochen und gemeinsam reflektiert. Unterschiedliche Handlungsoptionen werden gesucht und geprüft.

Das Training mit dem Sparringspartner kommt dem richtigen Wettkampf nahe. Anders als beim richtigen Kampf wird aber weder die Gesundheit noch die Karriere des Sportlers gefährdet. Das Sparring dient allein dazu, die Fähigkeiten der Trainierenden zu verbessern.

Sparring

Aufgaben des Sparringspartners

Der Sparringspartner übernimmt die Rolle des Gegenspielers. Der Sparringspartner vertritt zum Beispiel eine kritische Haltung zu einem Lösungsansatz, dem der Klient zuneigt. Hat der Klient eine Handlungsmöglichkeit bereits ausgeschlossen, kann sich der Sparringspartner für diese Möglichkeit einsetzten und die Vorteile betonen. Der Sparringspartner kann auch den „Advocatus Diaboli“ spielen und das Konzept des Managers herausfordern. Konkrete Optionen werden dann gemeinsam durchdacht. Anregungen, Feedback und Ideen vom Sparringspartner sind dabei explizit erwünscht.

Unterschied zwischen Sparringpartner, Coach und Berater

Sparringpartner

  • Findet mit dem Klienten gemeinsam eine Lösung für die Herausforderung.
  • Hinterfragt dabei die vorhandenen Ideen und Erfahrungen zur Lösung, entwickelt diese weiter oder festigt sie.
  • Schaut sich die zur Verfügung stehenden Ressourcen (Fähigkeiten, Erfahrungen, Mitarbeiter, Kollegen etc.) des Klienten an, ordnet und entwickelt sie.
  • Nutzt Methoden und Fragen aus dem klassischen Coaching und bringt gleichzeitig seine Erfahrungen, sein Fachwissen, Ratschläge und auch Lösungsvorschläge ein.
  • Untersucht Lösungsmöglichkeiten auf die Tauglichkeit für den Klienten und das Unternehmen.
  • Begleitet bei der Umsetzung des Projekts.
  • Bespricht schwierige Situationen während der Umsetzung der Lösung täglich per Telefon und spielt die Situationen gegebenenfalls durch.

 

Coach

  • Begleitet für die gesamte Dauer des Projektes mit gezielten Fragetechniken und Methoden.
  • Hört aktiv zu, gibt Denkanstöße und Impulse und regt an, auch andere Perspektiven zu durchdenken. Geht die Herausforderung neutral an und bewertet nichts.
  • Gibt keine Handlungsvorschläge und kein Ergebnisversprechen, sondern setzt seine Methodenerfahrungen ein, um das Beste im Klient zu wecken.
  • Der Klient soll seine Fähigkeiten und Ressourcen entdecken und durch das Entwickeln und Durchspielen vieler Lösungsalternativen den für ihn passenden Weg finden.
  • Die als problematisch empfundene Situation wird sich klären und der Klient wird sich dabei persönlich weiterentwickeln.
  • Das Coaching findet ein Mal pro Woche für ein bis zwei Stunden statt.

 

Berater

  • Analysiert die Herausforderung in allen Details nach einem ausführlichen Briefing des Klienten.
  • Darf mit weiteren Teammitgliedern und Stakeholdern sprechen.
  • Rundet seine Analyse durch Deskresearch und gegebenenfalls Workshops ab.
  • Entwickelt danach einen konkreten Lösungsvorschlag für die Herausforderung. Plant auch die nächsten Schritte und erfasst Key Performance Indikatoren, die das Erreichen der (Teil-)Ziele messen.
  • Intensive und tägliche Arbeit an der Herausforderung innerhalb von 6 Wochen.
  • Klient und Mitarbeiter setzen die Planung um. Der Berater begleitet optional.
  • Das Projekt erweitert den Wissens- und Erfahrungshorizont des Klienten.

Angewandt bedeutet dies nun: Der Berater formuliert Lösungen, für die bisher das Wissen und die Erfahrungen fehlten. Der Coach bietet eine Reflexionsfläche zur Entwicklung einer eigenen Lösung. Beim Sparringpartner ergibt sich eine Lösung aus der Interaktion. Wer die Lösung formuliert, ist im Sparring letztlich gleichgültig.

 

Arbeiten mit einem Sparringpartner

Erklärt Anhand eines Beispiels:

Die Führungskraft A. Müller entscheidet sich für den Sparringspartner als „coachenden Berater“. In einem ersten persönlichen Gespräch klärt die Führungskraft mit dem Sparringspartner das Thema „Change Management“ und die unternehmerischen Stärken und Defizite im Unternehmen. Müller gibt dem Sparringspartner dabei wichtige Hintergrundinformationen, die dieser benötigt, um sich fachlich ein genaues Bild machen zu können und sich in die Herausforderung hineinzudenken.

Für die weitere Entwicklung und Konkretisierung des Themas sowie die Klärung der einzelnen Bestandteile ergänzt der Sparringspartner die Methode des aktiven Zuhörens (aus dem Coaching) durch gezieltes Feedback, Wissen und Handlungsalternativen (aus der Beratung). Wie ein Coach nutzt der Sparringspartner vor allem zirkuläre und offene Fragen, gegebenenfalls Rollenspiele sowie konfrontatives Feedback. Der facherfahrene Sparringspartner wird – ganz wie ein Berater – auch konkrete Ratschläge geben, die A. Müller reflektiert, um sich diese eventuell in abgewandelter Form zu Eigen zu machen.

In der Umsetzungsphase wird A. Müller den Sparringspartner nutzen, um entwickelte Vorgehensweisen zu besprechen, den Tag zu strukturieren, auf Konfliktsituationen vorbereitet zu werden, Verhalten zu reflektieren oder auf konkrete Fragen Antworten zu erhalten. In dieser Umsetzungsphase nutzt der Sparringspartner sein Wissen, seine Erfahrungen und seine Methodenkompetenz, um die Handlungskompetenz und -sicherheit des Klienten zu erhöhen.