Wie wird man eine gute Führungskraft?
Leadership: Was braucht eine gute Führungskraft?
Viele Menschen stellen sich die Frage, was für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens am effektivsten sorgen könne. Es gibt viele Faktoren, die für den Erfolg sorgen, und einer davon lautet: eine gute und effektive Führung. Was macht eine gute Führung aus und welche Leadership-Skills soll man als Führungskraft besitzen?
Eine gute Führungskraft ist maßgeschneidert!
Für eine gute Führungskraft gibt es keine allgemeinen Vorgaben, denn jedes Unternehmen und jedes Team sind individuell und müssen demnach auf unterschiedliche Art und Weise geführt werden. In diesem Artikel könnt ihr euch in das Thema „Teamführung“ nochmal vertiefen. Ein guter Chef sollte jedoch gewisse Führungskompetenzen haben, um sein Team zum Erfolg zu bringen und selbst langfristig erfolgreich zu bleiben.
Einem guten Leader folgen die Leute freiwillig. Er teilt seine Vision mit dem Team, zeigt Stärke, Selbstbewusstsein und Kompetenz, und ist für seine Teammitglieder gleichzeitig ein Freund und Mentor. Es ist kein Wunder, dass die Mitarbeiter lieber einer Person folgen, der sie auch mal etwas Privates anvertrauen können, als einer Person, die sich wie ein Diktator verhält und sich von seinem Team distanziert. Vertrauen ist dabei ein sehr wichtiges Kriterium, denn ohne Vertrauen kann man keine gute Führungskraft werden, egal, wie erfahren und kompetent man ist.
Über die Wichtigkeit des Vertrauens bei modernen Führungskräften berichtete Simon Sinek, ein Unternehmensberater aus den USA, in einem seiner Vorträge. Laut Sinek soll sich jedes Unternehmen nicht auf die Leistung ihrer Führungskräfte, sondern auf ihre Vertrauenswürdigkeit fokussieren. Passiert das Gegenteil, wird es nicht gut enden, denn der toxische Anführer wird das ganze Team „vergiften“, was sich negativ auf Produktivität sowie auf mentaler Gesundheit der Teammitglieder auswirken wird. Mit einer vertrauensvollen Umgebung hingegen steigert sich das Engagement und damit die Leistung des gesamten Teams.
Was ist ein „moderner Führungsstil“?
Laut dem berühmten Soziologen Max Weber gibt es insgesamt vier idealtypische Arten der Führung:
- autokratische Führung. Diese Art von Führung ähnelt den Strukturen der Militär. Im Zentrum stehen Disziplin und Gehorsam. Die Teammitglieder müssen den Befehlen der Führungsperson folgen und stellen ihre Autorität am besten nicht in Frage. Das Team beteiligt sich nicht an Entscheidungsprozessen im Unternehmen, wodurch seine Innovationskraft sinkt.
- patriarchalische Führung. Dieser Führungsstil ist der autokratischen Führung sehr ähnlich. Als Führungsperson agiert normalerweise der älteste männliche Kollege.
- bürokratische Führung. Diese Art von Führung ähnelt den Strukturen der Behörden. Innerhalb eines Unternehmens mit dieser Führung gibt es festgelegte Regeln, Rollen und Pflichten. Der Führungsanspruch ist nicht an die Autorität einer einzelnen Person, sondern eben an diese Regeln und Pflichten gebunden. Somit ist hier eine höhere Nachhaltigkeit gegeben und die Mitarbeiter können sich an Entscheidungsprozessen beteiligen.
- charismatische Führung. Bei dieser Art von Führung geht es um einen charismatischen Leader, dem die Leute freiwillig folgen. Es gibt keinen Zwang, keine autoritäre Person und keine festgeschriebenen Pflichten, an die man sich halten muss. Die Führungskraft „bindet“ die Teammitglieder durch seinen Charakter, seine Ideen, seiner Visionen und seiner Kompetenzen an sich. Eine besondere Rolle spielt dabei das Vertrauen der Teammitglieder.
Wie man sehen kann, steht das charismatische Führungsmodell der modernen Führung am nächsten. Weil das Vertrauen so wichtig ist, steht es hierbei im Fokus. Dadurch, dass es flache Hierarchien gibt, kann sich jeder Mitarbeiter an den Entscheidungsprozessen innerhalb des Unternehmens beteiligen und seine Ideen einbringen. Die Führungsperson, die mit ihrer Persönlichkeit überzeugt, ist indirekt gezwungen, sich weiterzuentwickeln sowie neue Führungstechniken auszuprobieren, was dafür sorgt, dass man innovativ denkt und kreativ handelt.
Zusammenfassung: Was macht eine moderne Führung aus?
Warum ist gute Führung so wichtig?
Wie bereits angedeutet, sind die Auswirkungen schlechter Führung sind für die Unternehmen und ihre Mitarbeiter fatal. Wenn eine gute Führung die Mitarbeiter koordiniert, motiviert und unterstützt, dann macht eine schlechte Führung genau das Gegenteil. So werden die Mitarbeiter demotiviert, was sich in der Unzufriedenheit, schlechter Produktivität und sogar gesundheitlichen Problemen wie Burnout oder Depression auswirken kann. Jegliches Engagement wird von einem toxischen Chef im Keim erstickt, es kommt zu Spannungen und die Talente haben keine Chance, ans Licht zu kommen. Das Resultat: Loyale und talentierte Mitarbeiter verlassen das Unternehmen, was für dieses auf lange Sicht ein Ende bedeutet. Es kann für ein Unternehmen daher ziemlich teuer werden, wenn eine Führungskraft sich als schlecht erweist, denn sie erzielt keine Ergebnisse und schadet den kompetenten Mitarbeitern.
Aus der Geschichte lernen
In der Weltgeschichte gibt es zahlreiche Beispiele für geborene Leader, die nicht bloß ein paar Mitarbeiter, sondern ganze Heere und Königreiche zu verantworten hatten. Diese Menschen waren streng, aber fair, und konnten mit ihrem Charakter und ihren Führungskompetenzen überzeugen.
Peter der Große war der wohl bedeutendste Herrscher Russlands. Während seiner Herrschaft setzte er eine Reihe Reformen durch, die als Petrinische Reformen in die Geschichte eingegangen sind. Peter der Große verfolgte das Ziel, Russland zu einem modernen Staat zu machen. Seine Reformen haben Russlands Kultur, Militär, Wirtschaft, Verwaltung und Kirche modernisiert.
Was lernen wir von ihm? Um eine kulturelle Transformation zu starten, muss man bei sich selbst anfangen. Ein guter Leader weiß, was für sein Unternehmen und seine Mitarbeiter das Beste ist, hat seine Vision stehts vor Augen und setzt diese durch. Kurz gesagt: Er ist die Triebkraft für Innovation.
Hannibal, der kluge Heerführer aus der Antike, zeichnete sich durch seine außergewöhnlichen Ideen aus. Anstatt klassische militärische Strategien anzuwenden und den bekannten Mustern zu folgen, erfand er neue geschickte Strategien, die ihn zum Sieg führten. 216 v. Chr. vernichtete Hannibal zusammen mit seinem Heer die zahlenmäßig überlegene römische Armee in der Schlacht von Cannae und machte sich auf den Weg nach Rom. Der gefürchtete Stratege verewigte sich seitdem in der römischen Sprache: Die Redewendung «Hannibal ante portas» («Hannibal vor den Toren [von Rom]») steht für eine unmittelbare und sehr gefährliche Bedrohung.
Was lernen wir von ihm? Eine gute Führungskraft weiß, wie sie seine Ressourcen und seine Mitarbeiter am sinnvollsten einsetzt, auch wenn es nicht so viele sind. Um das Unternehmen langfristig erfolgreich zu führen, muss man sich neue Strategien und Denkmuster überlegen.
Wilhelm der II war der letzte König Deutschlands. 27 Jahre lang regierte er das Königreich Württemberg. Bekannt war er unter anderem durch seine außergewöhnliche Nähe zum Volk: Beim Spaziergang mit seinen Hunden grüßte er die Einwohner, zog seinen Hut vor ihnen und verteilte Süßigkeiten an die Kinder. Falls er nur den Kindern begegnete, rannten sie zu ihm, um ihn nach Süßigkeiten zu fragen.
Was lernen wir von ihm? Ein guter Leader ist nicht bloß eine Führungskraft, sondern auch der Freund und Mentor seines Teams. Es ist wichtig, für das Team nicht nur wegen der Arbeit, sondern auch wegen Privatangelegenheiten und Problemen ansprechbar zu sein.